„Nicht geschimpft ist Lob genug“ oder „Wenn ich nichts sage, ist alles in Ordnung“ – zwei Aussagen, die noch immer von Führungskräften benutzt werden und kräftig zur Demotivation der Mitarbeiter beitragen. Dass ein wertschätzender Umgang eher die Ausnahme als die Regel in vielen deutschen Unternehmen ist, zeigt das Gallup Institut jährlich in einer großen Studie zum Arbeitsumfeld und zur Führungskultur in Deutschland.
Dabei liegt der Fokus der Untersuchung auf der emotionalen Bindung von Arbeitnehmern an das eigene Unternehmen und wie sich diese u. a. auf die Leistung und Zufriedenheit auswirkt.
Stellen wir uns einmal in die Schuhe unserer Mitarbeiter: Wie fühlen wir uns, wenn wir keine Anerkennung unserer Person und unserer Tätigkeit erfahren? Richtig, nicht beachtet, nicht wichtig und in Folge vielleicht sogar gekränkt. Und wie fühlen wir uns bei Lob oder auch konstruktiver Kritik?
In der Regel beflügelt uns ersteres und fördert uns zweites positiv in unserer Entwicklung. Denn sowohl Lob als auch konstruktive Kritik bedeuten Anerkennung, Interesse und Feedback. Alle drei Begrifflichkeiten beschreiben zutreffend die wertschätzende Haltung, die sich Mitarbeiter von ihren Chefs wünschen. Denn, abgesehen von einem guten Teamklima, trägt Wertschätzung der Mitarbeiter und ihrer Leistung und eine damit gekoppelte hohe emotionale Bindung an den Arbeitgeber maßgeblich zur Wertschöpfung bei.
Doch wie eine wertschätzende Kultur in der Praxis etablieren? Wichtig ist eine kontinuierliche Kommunikation zwischen Chef und Mitarbeitern ebenso wie die täglich gelebte Wertschätzung – angefangen mit kleinen Dingen wie etwa Bitte oder Danke sagen, an den Geburtstag der Mitarbeiterin zu denken, bei guter Arbeit zu loben und im umgekehrten Fall bei Fehlern nicht persönlich werden, sondern sachlich zu kritisieren.